Arbeiten, wenn du Lust drauf hast, dich nicht mehr schick anziehen (geschweige denn, schminken) und bei Wind und Wetter das Haus nicht mehr verlassen müssen, keinen einzigen Rush-Hour-Stau mehr miterleben… Arbeiten im Home Office ist für viele ein wahrgewordener Traum!
Seit ich mich selbstständig gemacht habe, genieße ich meinen neuen Heimarbeitsplatz ohne Ende. Es gibt mir eine bisher nie dagewesene Freiheit – ich bin kreativer, schaffe mehr und gehe meist mit Freude an die Arbeit. Doch das Home Office stellt mich immer wieder vor neue Herausforderungen. Denn Zuhause warten alle möglichen Ablenkungen, die einen vom Arbeiten abhalten wollen.
Um am heimischen Schreibtisch (mindestens!) genauso effizient arbeiten zu können wie im Büro, habe ich in den letzten Monaten meinen Alltag beobachtet und Tipps fürs Home Office gesammelt, die mir mein neues Arbeitsumfeld angenehmer machen.
Diese teile ich heute mit dir.
„Unerklärlicherweise“ ist dieser Artikel über 2.000 Wörter lang geworden (… hatte ich so nicht geplant, aber du hast vielleicht schon gemerkt, ich verquatsche mich gerne. 😉), teile ich ihn in 2 Parts auf. Die ersten 5 Tipps fürs Home Office gibt es heute, die nächsten eine Woche später.
Hier also sind die ersten 5 von 10 praxiserprobten Tipps, wie du die Arbeit im Home Office effizienter gestaltest
Home Office Tipp 1: Stehe immer zur selben Zeit auf
Klar, du arbeitest jetzt von zuhause aus und vorbei sind Arbeitszeiten, die gegen deinen Rhythmus arbeiten. Aber egal, ob du dich morgens um 7 am besten motivieren kannst, erst mittags mit deiner Arbeit anfangen willst oder dir ab 22 Uhr die besten Ideen kommen: Gewöhn dir (wieder) an, immer zur selben Zeit aufzustehen.
Kennst du diese Tage, an denen du dich erst Mittags aus dem Bett schälst, obwohl du schon um 8 Uhr arbeiten wolltest? Man hat das Gefühl, als würde die Zeit viel schneller vergehen, ohne dass du dich zur Arbeit aufraffen kannst – plötzlich ist es 17 Uhr und du hast immer noch nichts gemacht, sondern fühlst dich einfach nur groggy. „Jetzt ist es auch schon egal.“
Das ist schonmal drin, sollte aber – verständlicherweise – nicht die Regel werden. Indem du jeden Tag zur selben Zeit aufstehst, hast du mehr vom Tag. Außerdem macht dich diese Routine automatisch wacher, weil dein Gehirn sich an die Zeit gewöhnen wird.
Home Office Tipp 2: Lege dir eine Morgenroutine zu
Wenn wir schon beim Aufstehen sind: Wie du in den Tag startest, bestimmt zu einem großen Teil, wie die nächsten 24 Stunden verlaufen. Mach den Morgen zu deiner Lieblingszeit und finde eine Morgenroutine, die zu dir passt!
Anstatt dich morgens (… bzw. zu der Zeit, wenn du aufstehst) bereits gestresst zu fühlen startest du so in den Tag, wie du es willst. Langsam, entspannt, gut gelaunt.
Selbst, wenn du mit dem falschen Fuß aufgestanden bist – eine Morgenroutine sorgt (fast) immer dafür, dass dein Tag trotzdem noch gut wird. Habe ich nie geglaubt, bis ich mir eine Morgenroutine zugelegt habe!
Ideen für deine Morgenroutine im Home Office:
- Bewege dich, am besten an der frischen Luft
- Genieße die erste Tasse Kaffee oder Tee in Ruhe
- Bereite dir ein leckeres Frühstück zu, auf das du dich wirklich freust. Chia-Pudding ist schön und gut, aber manchmal muss es einfach eine knusprige, belegte Semmel oder ein frischer Obstsalat sein.
- Frühstücke gemeinsam mit deiner Familie
- Lege die To-Do’s für deinen Tag fest
- Lies ein paar Seiten in einem Buch deiner Wahl
- Schreibe Morgenseiten
- Meditiere
- Tanze zu deinem Lieblingssong durch die Wohnung
- Mache ein paar Yogaübungen
Dich interessiert das Thema Morgenroutine? Dann findest du auf meinem anderen Blog ZENtreasures eine Menge weiteren Input, z.B. Wie du deine Morgenroutine finden kannst, wie du überhaupt zum Frühaufsteher wirst und was dir die Morgenroutine noch so alles bringt. Dafür musst du übrigens nicht selbstständig sein.
Home Office Tipp 3: Schaffe dir einen Arbeitsplatz, an dem du gerne sitzt
Wenn du früher ins Büro oder die Agentur gefahren bist, hattest du aller Wahrscheinlichkeit nach einen festen Arbeitsplatz. Sorge dafür, dass du diesen auch zuhause im Home Office hast. Von Anfang an.
Ich brauche als VA nicht viel mehr, als meinen Schreibtisch mit PC und einer stabilen Internetverbindung. Dafür ist mein alter Schreibtisch von Anfang an die erste Wahl gewesen. Er steht vor einem Fenster und lässt so genügend Tageslicht herein. Das sorgt für eine angenehme Arbeitsatmosphäre und versorgt dich mit dem Glückshormon Dopamin.
Alles, was ich für meinen täglichen Workflow benötige (Notizbücher, Stifte, Tablet, usw.) sind hier zu finden. Außerdem habe ich ihn mit Dingen dekoriert, die mich glücklich machen.
Halte deinen Arbeitsplatz sauber und aufgeräumt, wenn du dich so besser konzentrieren kannst. Wenn kreatives Chaos eher dein Ding ist, ist auch das okay. Achte nur darauf, dass du wichtige Unterlagen und Dokumente schnell zur Hand hast und sie nicht erst suchen musst.
So schön es mit dem Laptop im Bett ist, ein richtiger Arbeitsplatz suggeriert dir, dass hier wirklich gearbeitet wird und hilft dir, dich zu motivieren.
Home Office Tipp 4: Geh zur Arbeit
Äh, du meinst, vom Bad an den Schreibtisch, Chrissi?
Ja. Vorausgesetzt, du hast dich im Bad ein wenig zurechtgemacht und sitzt nicht in Schlafanzughose und mit ungeputzten Zähnen an deinem Home Office Arbeitsplatz.
Denn auch im Home Office gilt das Motto: Dress for success!
Die richtigen Klamotten und ein bisschen geschminkt sein, sind ein Boost für dein Selbstbewusstsein. Wer sich schön fühlt, strahlt das auch aus und geht mit mehr Confidence an die Arbeit. … Kannst du mir ruhig glauben!
Ich ziehe mir Kleidung an, in denen ich mich schön finde, mache mir die Haare und schminke mich ein bisschen (Eyeliner und Wimperntusche). Das mag übertrieben klingen, schließlich bin ich ja den ganzen Tag alleine zuhause. Aber – es gibt mir ein gutes Gefühl. Zu Beginn meiner Selbstständigkeit bin ich fast jeden Tag in Schlafanzughose, ohne BH und mit einem schnell gemachten Haarknoten (Haare waschen? Mich sieht doch keiner…) am Schreibtisch gesessen. Warum? Weil ich es konnte. Ich glaube, diese „Phase“ muss jeder am Anfang mitmachen. Irgendwann merkst du von selbst, dass du dich wohler fühlst und sich dein Heimarbeitsplatz mehr nach – nunja, Arbeit; aber Arbeit, die du gerne tust und die wertgeschätzt wird – anfühlt, wenn du dich entsprechend anziehst.
„Dress for success“ muss nicht immer „Business Attire“ heißen. Du musst dich keineswegs verkleiden. Wenn du im Büro nie mit Kostüm und roten Lippen unterwegs warst, brauchst du das im Home Office erst recht nicht machen – außer, du hast gerade Bock drauf.
Bonus: Einigermaßen präsentabel auszusehen, schadet auch nicht, wenn es das nächste Mal an der Haustür klingelt… du weißt nie, wer draußen stehen könnte 😉
Home Office Tipp 5: Setze dir feste Arbeitszeiten
… und kommuniziere diese!
Feste Arbeitszeiten im Home Office geben deinem Alltag mehr Struktur – und dir Disziplin. Zuhause arbeiten bedeutet, dass man jederzeit arbeiten kann. Am Ende führt das aber nur dazu, dass du total durcheinanderkommst und – mit Pech – bei höherem Zeitaufwand weniger schaffst. Deshalb: Setze dir von Anfang an feste Arbeitszeiten und kommuniziere sie mit deinen Kunden, auf deiner Website und bei Social Media.
Eine meiner Auftraggeberinnen hat z.B. bereits zu Beginn klargestellt, dass die Wochenenden ihr heilig sind – und sie das so beibehalten möchte, VA hin oder her.
Ich hingegen arbeite oft am Wochenende. Aber nicht weil ich muss, sondern weil ich meist sowieso am PC bin, vorausgesetzt, es herrscht kein Bergwetter. ?
Trotzdem höre ich offiziell um 18 Uhr mit meiner Arbeit auf. Mein Feierabend ist mir heilig und so soll es auch bleiben. Glaub mir, ich kenne diese Selbstständigen, die nie abschalten können, weil freitags um 21 Uhr noch das Handy klingelt „Ich weiß ja, dass du noch arbeitest!“. Lass das nicht einreißen. Es spricht allerdings nichts dagegen, deine neu gewonnene Flexibilität auszunutzen und dir deine Zeit soweit möglich selbst einzuteilen.
… und damit befolge ich meinen eigenen Rat und mache hier erstmal Schluss. Teil 2 mit den übrigen 5 Tipps fürs Home Office folgt nächste Woche.
Mir ist es nicht nur wichtig, dass mein Arbeitsplatz aufgeräumt ist, sondern er sollte mir auch gefallen. Ich hatte ganz lange einen ziemlich kleinen, alten, verkratzten Schreibtisch. Egal, wie aufgeräumt der war, ich hatte nie Lust, mich dran zu setzen und zu arbeiten jetzt habe ich einen neuen Schreibtisch. Groß, glatt, hell, schön. Einen neuen Stuhl, neue Sachen auf dem Schreibtisch ich liebe ihn und seit dem ich den hab, setze ich mich viel liber ran und mache zum Beispiel Hausaufgaben viel lieber und aber auch gründlicher, als vorher.
Guter Punkt! Ging mir mit meinem alten Schreibtisch ähnlich. Er gefiel mir einfach nicht – kein Wunder, dass ich ihn nie genutzt habe.
Möbel und generell ein Umfeld, dass einem gefällt, macht so viel aus!
Liebe Grüße,
Chrissi