Ich glaube nicht an „Wenn du wirklich liebst, was du tust, spielt Geld keine Rolle“ und „Wenn du tust, was du liebst, wirst du keinen Tag mehr arbeiten müssen.„
Zu Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich mich einmal in Sushi bezahlen lassen. Eine Sushi-Platte für 8 Stunden Arbeit. Nach meinen damaligen Stundensätzen wären 8 Arbeitsstunden etwa 250 €. Eine Sushi-Platte kostet bei meinem Lieblingsjapaner in München knapp 22 €.
… Mein Vermieter hätte das wohl nicht als Bezahlung akzeptiert. #merksteselber
Leider kommt genau diese Denkweise oft von Menschen, die in ihrem „Herzensbusiness“ mit scheinheiligen „Coaching“-Methoden anderen das Geld aus der Tasche ziehen.
Ich finde nicht per se, dass der Begriff „Herzensbusiness“ schlecht ist. Ich kenne einige großartige Coaches, die wirklich etwas bewirken und die Coaching-Szene ist bis auf ein paar schwarze Schafe absolut auch in meiner Bubble zu finden.
Jedoch suggeriert das „Herzensbusiness“ oft, dass Geld und Mühe/Arbeit schlecht ist – und wir es auch sind, wenn wir Geld für unsere Arbeit als Bezahlung verlängen. Doch davon können wir als Selbstständige schlicht nicht leben.
Außerdem heißt die Selbstständigkeit eben manchmal auch: Überstunden, Ausgebrannt-sein, alles Hinschmeißen wollen.
Ich liebe meine Arbeit. Aber auch mir macht sie nicht immer Spaß.
Und ich glaube niemandem, der das nicht so sieht oder verharmlost.